Wie kommt es, dass deine Bilder so in der Tiefe leuchten?


Diese Frage höre ich sehr oft, wenn Menschen meine Bilder an Messeständen oder Ausstellungen betrachten. Natürlich spielen die Kenntnisse von Proportion oder Perspektive eine Rolle. Doch das Geheimnis liegt für mich in der Malmethode von Licht, Finsternis und Farbe. Nur wo Dunkelheit herrscht, kann das Licht sich zeigen. Im Aquarellieren muss ich dafür das Licht aussparen. Anders als bei Öl- oder Acryltechnik, wo ich mit Leichtigkeit mit Weiß dunkle Farben übermalen kann, bleibt bei der Aquarell-Schichttechnik jede Farbschicht bestehen. Ein achtsames Herantasten an das Motiv lässt mich jedes Mal aufs Neue unbekannte Seiten an mir entdecken und mich wachsen.

Wassergläser und Farbgläser mit Pinsel auf meinem Malwagen



Die Malmethode nach Licht, Finsternis und Farbe

 

Wenn Licht auf die stoffliche Finsternis trifft, entsteht Bewegung und diese nehmen wir als Farben wahr. Ausgehend von unserem Standort zum Licht sehen wir verschiedene Farben vor und hinter dem Licht in ihren unterschiedlichen Bewegungen.
Die schöpferischen Prinzipien von Licht und Finsternis - wie z.B. das Licht auf die Finsternis trifft, sie durchdringt und welche Bewegung dabei entsteht und gezeigt werden möchte - wird zuerst in einer Holzkohlezeichnung erarbeitet.

 

schwarz-weiße atmosphärische Stimmung mit Holzkohle ohne Form. erste atmosphärische Stimmung


links entsteht eine Figur, die die Arme ausbreitet. die Finsternis-Figur wird ausgearbeitet


von rechts oben kommt eine zweite Figur ins Bild. die Licht-Figur wird erarbeitet


zwei Figuren kommen aufeinander zu zum Umarmen. fertige Kohlezeichnung wie Licht und Finsternis wirken


Dann werden mit dieser Aquarell-Schicht-Technik mehrere hundert transparente Farbschichten übereinander gelegt - wie gefärbte Atmosphäre - die Farben verdichten sich allmählich, kommen in die Form und ein Motiv entsteht. Durch die transparente Art des Aquarellmalens erhalten wir ein Gefühl unglaublicher Tiefe und die Lichtdurchlässigkeit erlaubt uns mit dem Bild zu "atmen".


erste graue Schichten an der linken unteren Ecke. erste graue Schleier überlappen sich


magenta und viridiangrün kommt hinzu. Farben kommen langsam hinzu


mehrere Schichten der Farben werden kräftiger die Farben verdichten sich


kräftiges Magenta und helleres Veridiangrün zeigen die beiden Figuren das Bild ist fertig



Die Kräfte von Licht, Finsternis und Farbe sind nicht nur wichtig für diese Malweise, sondern auch mit der uns umgebenden Welt und uns Menschen verknüpft. 

Beim "Denken" geht uns ein "Licht" auf und was wir wirklich "wollen" liegt noch im "Dunkeln" des Unterbewussten also in der Finsternis, alles dazwischen - unsere Gefühle - spiegeln sich in den Farben wieder.

In bis zu 300 Schichten, die so übereinander gelegt werden, entsteht aus einer anfangs "lichten" atmosphärischen Stimmung ein Bild, das uns die "farbenfrohe" Welt der Gefühle zeigt.

Ein Spiegel unserer Seele, um zu erkennen - zu klären - zu lösen und eröffnet uns so auch einen Raum in unserem Inneren, in dem unsere Selbstheilungskräfte wirken können.

mit bis zu 300 Schichten zum fertigen Bild


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